Elektriker – Ausbildung, Gehalt und Weiterbildung

Elektriker – oder Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik – sorgen dafür, dass Strom sicher fließt, Licht brennt und moderne Technik im Alltag funktioniert. Egal ob beim Bau eines Smart Homes, der Installation von Solaranlagen oder bei Reparaturen im Haushalt: Elektriker sind gefragte Fachkräfte mit vielfältigen Einsatzbereichen. Wir geben einen Überblick über den Ausbildung als Elektriker, Voraussetzungen, Gehalt und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Der Anfang und der Werdegang als Elektriker – Die Aus- und Weiterbildung

Die Berufsbezeichnung Elektriker ist die geläufigste Bezeichnung und unter diesem Suchwort lassen sich die meisten Jobs finden. Die eigentliche und damit korrekte Bezeichnung für die heutigen Tage ist jedoch Elektroniker. Elektriker oder Elektroniker, die Ausbildung bereitet dich auf eine Arbeit im Handwerk vor. Dementsprechend sind damit auch handwerkliche, also praktische Teile verbunden. Das geschieht in einem Betrieb, so dass du von Anfang an die echte Arbeit kennenlernst.

Zugleich muss aber auch eine Standardisierung des Wissens erreicht werden. Dabei handelt es sich um die theoretischen Grundlagen, die jeder Elektriker kennen muss. Am Ende macht es keinen Unterschied, welche Fachrichtung du auswählst. Jeder wird von dir erwarten, dass du mindestens ein Kabel legen und ein Gerät anschließen kannst.

Die Grundlagen werden in der Berufsschule gelehrt. Dort bekommst du nicht nur das Wissen, sondern zugleich wird auch darauf geachtet, dass hierbei ein einheitlicher Standard eingehalten wird. Damit bist du auf der sicheren Seite und kannst die Anforderungen an deinen Job auch tatsächlich erfüllen.

Ausbildungszeit

Die Ausbildungszeit beträgt im Allgemeinen 3 ½ Jahre. In einigen Spezialisierungen kann diese Ausbildungszeit verkürzt werden, wenn du zum Beispiel bereits über Vorkenntnisse verfügst oder eine außergewöhnliche Auffassungsgabe aufweist.

Entlohnung Während der Ausbildung

Während der Ausbildung arbeitest du in einem Ausbildungsbetrieb. Das heißt, dort erbringst du eine Arbeitsleistung. Diese Leistung wird entlohnt und die Höhe der Entlohnung hängt vom Betrieb, der Region und der gewählten Spezialisierung ab. Du kannst jedoch mit rund 800 bis 1.300 Euro im Monat rechnen.

Nun fragst du dich vielleicht, warum nur so wenig. Die Antwort ist einfach. Weder arbeitest du Vollzeit, denn du sitzt auch in der Berufsschule, noch arbeitest du alleinverantwortlich, denn du lernst und musst angeleitet werden.

Voraussetzungen für die Ausbildung als Elektriker

Für den Abschluss gilt, dass es dafür keine genaue Regelung gibt. Dennoch lassen sich die Voraussetzungen von der Praxis ableiten. Diese zeigt, dass du mit einem Realschulabschluss eine bessere Chance hast, einen Ausbildungsplatz zu erhalten, als mit einem Hauptschulabschluss. Das bedeutet aber nicht, dass der Vorteil sich automatisch ergibt und sich immer einstellt. Tatsächlich sind die Noten und dein persönliches Interesse von größerer Bedeutung. Gute Noten im Bereich Physik und Mathematik sind wichtiger, als ein höherer Abschluss. Dazu kommt das Interesse am Handwerk und ein handwerkliches Geschick, das ebenfalls einen größeren Vorteil verleiht.

Das heißt, dass du dich ruhig bewerben solltest, sofern du die richtigen Interessen und ein paar gute Noten vorweisen kannst. Im Zweifelsfall kommt es aber auch nicht einmal so sehr darauf an. Im Moment herrscht ein Fachkräftemangel. Das heißt, es gibt viele Betriebe, die händeringend nach Azubis suchen.

Versuch es und bewirb dich und du wirst sehen, ob du eine Chance hast. Hier muss aber auch angemerkt werden, dass der Beruf des Elektrikers nicht ungefährlich ist. Dementsprechend mögen Betriebe Azubis einstellen, deren Noten oder handwerkliches Geschick vor der Ausbildung nicht die besten sind. Du musst dann jedoch im Rahmen der Ausbildung zeigen, dass du lernen und dich verbessern kannst. In anderen Worten, du musst dich dann im Betrieb bewähren.

Tatsächlich kannst du dir in der Praxis die Suche nach einem Ausbildungsplatz sogar noch einfacher gestalten. Anstatt dich blind bei einer Reihe von Betrieben zu bewerben, genügt oft ein Anruf, um festzustellen, ob Azubis gesucht werden. Wenn ja, dann ist oft auch eine Gewisse Dringlichkeit gegeben. In diesem Fall lohnt es sich, die eigenen Bewerbungsunterlagen bei diesem Betrieb einzureichen.

Inhalte der Ausbildung als  Elektriker

Hast du deinen Ausbildungsplatz gefunden, dann lernst du:

  • Wie du Baugruppen montierst und demontierst
  • Wie du elektrische Ströme misst und berechnest
  • Wie du Schaltgerätekombinationen und Gehäuse zusammenbaust
  • Wie du weitere Serviceleistungen ausführst und diese dann dokumentierst
  • Wie du für die Änderung bzw. Erweiterung einer Anlage einen Plan mit einem Entwurf erstellst und diesen umsetzt
  • Wie du die Anlagen und verschiedene Sicherheitseinrichtungen prüfst
  • Wie du deine eigenen Arbeitsabläufe planst und gestaltest
  • Wie du die Vorgaben des Betriebes kalkulierst

In anderen Worten, du lernst das Basiswissen, das du brauchst, um dann im echten Berufsleben selbstständig deine eigenen Arbeiten zu planen und auszuführen. Dazu lernst du, wie du diese Ausführung nachweist und wie du dabei alle Regeln und Anforderungen einhältst, die sich aus den Sicherheitsvorschriften und den Vorgaben des Betriebes ergeben.

Nach der Ausbildung kannst du dich entweder auf deine Tätigkeit beschränken oder dich weiterbilden. Die Weiterbildung erfolgt zum Beispiel zum staatlich geprüften Techniker. Damit kannst du in der Entwicklung arbeiten, Teams anleiten bzw. als Projektleiter der Elektrotechnik tätig werden.

Möchtest du ein Meister werden, erhältst du vertiefte Kenntnisse in einigen Bereichen. Dazu gehören, dass du nun auch Arbeiten mit einem höheren Anspruch ausführen kannst. Darüber hinaus lernst du, wie du selbst nun Azubis ausbildest. Abgerundet wird dies mit Wissen aus der Betriebsführung, so dass du dich am Ende selbstständig machen kannst, wenn du das möchtest.

Der Elektroniker und das liebe Geld

Ein Elektroniker möchte nicht umsonst arbeiten. Das soll er auch nicht und dafür wird er entlohnt. Wie immer und in jedem Beruf repräsentiert die Entlohnung die Investition, die eine Person in die eigene Ausbildung stecken muss, wie zum Beispiel die Zeit und das Geld, die Nachfrage, die nach dieser Tätigkeit besteht, und die Anforderungen, die beim Ausüben der Tätigkeit zu beachten sind. In anderen Worten, eine teurere Ausbildung rechtfertig mehr Gehalt, ebenso wie eine längere Ausbildung. Eine Tätigkeit, die stark nachgefragt ist, erhält mehr Geld und eine Tätigkeit, die mehr Verantwortung beinhaltet, bekommt ebenfalls eine höhere Entlohnung.

Wir können das noch einfacher ausdrücken. Eine Ausbildung zum Elektriker kostet dich nicht wirklich Geld, denn du verdienst bereits eine Entlohnung in der Ausbildungszeit. Die Dauer von 3 ½ Jahren ist ebenfalls nicht so lang. Dazu kommt, dass relativ viele Personen die eigentliche Ausbildung durchlaufen können und die Arbeiten oftmals im Team mit weniger Eigenverantwortung erfolgen. Damit sind viele Voraussetzung für eine geringere Entlohnung gegeben. Der einzige Punkt, der für eine höhere Entlohnung spricht, ist der Fachkräftemangel.

Um jedoch den Fachkräftemangel so richtig zu nutzen und die anderen Punkte, kurze Ausbildungszeit, Entlohnung während der Ausbildung, viele Auszubildende, geringere Verantwortung, auszugleichen, musst du ein wenig an dir arbeiten. Dafür bieten sich die Weiterbildungen an.

Spezialisierung durch Weiterbildungen

Mit deiner Spezialisierung durch Weiterbildungen für Elektroniker steigt die Investition der Ausbildung, indem du mehr Zeit dafür aufwendest. Indem du dich weiterbildest, gehörst du auch einem immer kleiner werdenden Kreis an Fachkräften an, die sich in einer bestimmten Fachrichtung immer besser auskennen. Indem du ein staatlich geprüfter Techniker wirst, die Meisterausbildung abschließt oder an der Hochschule studierst, steigt die Verantwortung, die du übernehmen kannst. All das lässt auch die Nachfrage nach deinen besonderen Fertigkeiten steigen. Das heißt, hier kommt das Gehalt für Elektriker nun in ganz andere Bereiche. Damit hast du es in der Hand, dein Einkommen aktiv zu gestalten.

Elektriker Gehalt

Die Ausbildungszeit bringt dir ungefähr 1.000 Euro brutto in Monat. Der Beginn der Arbeit lässt dies auf mehr als das Doppelte mit etwas über 2.000 Euro brutto im Monat ansteigen. Mit ein wenig Berufserfahrung bist du schon bei 3.000 Euro brutto. Hast du dich 10 Jahre im Beruf bewährt, kannst du mit 3.600 Euro Elektriker Gehalt im Monat rechnen.

Diese Zahlen sind Durchschnittswerte. Diese unterscheiden sich auch nach Region. Möchtest du besonders hoch hinaus und das von Anfang an, musst du nach Bayern, Hessen oder Baden-Württemberg gehen. Dort sind die Gehälter für Elektriker im Moment am höchsten.

Während du über die Regionalität weniger bestimmen kannst, bist du jedoch auch in der Lage, dein eigenes Verhalten entsprechend anzupassen, wenn du mehr Geld verdienen möchtest. Was das heißt? Geh zum Boss und sag ihm, dass dein Kollege mehr Geld bekommt und du nun auch mehr Gehalt möchtest. Die Antwort ist wahrscheinlich keine Zustimmung, sondern eine Erklärung, warum dein Kollege das höhere Geld tatsächlich verdient.

Sprich, wenn du mehr Geld möchtest, musst du es dir verdienen. Das geht ganz einfach, indem du für deinen Arbeitgeber nützlicher wirst. Neben der angesprochenen Weiterbildung geht das auch mit einer deutlichen besseren Einsatzbereitschaft. Anstatt auf einen Auftrag zu warten, findest du die Aufgaben und erledigst diese. Damit bekommst du auch mehr Erfahrung, die sich in einem besseren Ergebnis für deine Arbeiten niederschlägt, was dann deinen Wert im Unternehmen steigert. Zeig deine Leistungsbereitschaft, zeig Engagement und entwickle dein Talent. Dann bist du auf dem Weg zu einer Entlohnung, die über dem Durchschnitt liegt.

Ein weiterer Weg, die Entlohnung zu steigern, ist die Arbeit in einem größeren Unternehmen. Hier erwarten dich dann aber auch gewöhnlich höhere Anforderungen. Noch mehr Geld gibt es, wenn du bereit bist, Schichtarbeit oder sogar Nachtarbeit zu leisten. Die Zulagen, die damit verbunden sind, können sich sehenlassen.

Neben den Unterschiedenen zwischen den Regionen, ergeben sich auch Unterschiede zwischen den Städten und dem Land. Gerade in Großstädten gibt es mehr Geld. Darüber hinaus verdient der Süden mehr als der Norden und der Osten. Das kommt jedoch mit einem Preis. Im Süden sind auch die Lebenshaltungskosten deutlich höher.

 

 

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